1939
Zweiter Weltkrieg
Die Wirtschaft in Westfalen war in die Rüstungsanstrengungen des Deutschen Reiches bereits seit den Vorkriegsjahren eingebunden. Seit 1943 war die Bevölkerung Westfalens ständigen Luftangriffen ausgesetzt, die das Alltagsleben beherrschten.
Die industriellen Zentren und viele Städte wurden durch die Bombenangriffe der Alliierten schwer zerstört. Die Versorgungslage war wie in ganz Deutschland seit 1943 kritisch.
Seit Anfang 1945 war Westfalen ein „frontnaher“ Raum. Bereits am Ostersonntag, dem 01. April 1945, war in Münster der Krieg zu Ende. Jedoch wurde noch vielerorts Widerstand geleistet. Erst mit der Einstellung der Kampfhandlungen im Bergischen Land und bei Duisburg/Düsseldorf am 21. April 1945 endete der Zweite Weltkrieg de facto für die Bevölkerung in Westfalen.
Widerstandsbewegungen in Westfalen
Der Zuspruch der westfälischen Bevölkerung zur NSDAP wuchs seit 1933 an. Die propagandistische Durchdringung aller Lebensbereiche und der weit gespannte Überwachungsapparat der Behörden ließ nur noch geringen Spielraum für Opposition zu. Trotz dieser übermächtigen Bedrohung gab es in Westfalen auch Widerstand gegen das Dritte Reich. Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen (1878-1946), kritisierte in seinen Predigten die Rassenideologie, die Gestapo Methoden und konnte sogar eine zeitweilige Unterbrechung des Euthanasieprogrammes bewirken. Auch die „Bekennende Kirche“ formierte sich als Widerstand gegen die nationalsozialistische Ideologie in Westfalen. So fanden in Barmen und Bad Oeynhausen 1934 und 1936 Bekenntnissynoden statt. Evangelische Bekenner aus Westfalen wie die Pfarrer Ludwig Steil (1900-1945) und der Jurist Martin Gauger (1905-1941) wurden durch das NS-Regime politisch verfolgt und ermordet.