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1813

Befreiungskriege, Preußische Staatsreform

Die Befreiungskriege von 1813 bis 1815 getragen von Preußen, Russland, Großbritannien, Österreich und anderen Staaten beenden die französische Vorherrschaft unter Napoleon Bonaparte.

Alle Bevölkerungsgruppen beteiligen sich an den Befreiungskriegen gegen die französische Fremdherrschaft. Patriotische Apelle führen zu hohen Spendenaufkommen und zur Gründung verschiedener Verbände wie dem vaterländischen Frauenverein zur wohltätigen Unterstützung in Hamm.

Die „Franzosenzeit“, die seit 1807 bestehende Herrschaft Frankreichs in Teilen Deutschlands, endet. Das Königreich Westphalen löst sich auf. Der Wiener Kongress vom September 1814 bis zum Juni 1815 ordnet Europa neu. 

Reformwillige hohe Beamte und Militärs nutzen die Gunst der Stunde und setzen nach dem Ende des Krieges richtungsweisende Reformen nun auch in den westlichen Gebieten um. Die Reformen sind an den bürgerlichen Errungenschaften der Französischen Revolution sowie an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorbildern in England und Deutschland orientiert. Die Ziele sind ein modernisierter, leistungsfähiger Staat und eine Gesellschaft die aus Staatsbürgern und nicht mehr aus Untertanen besteht. Die Reformen beziehen sich auf die Wirtschaftsstrukturen der Städte und des Landes (Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, usw.), die Finanz- und Steuergesetzgebung, auf die Staatsverwaltung, auf bürgerliche Selbstverwaltung und Emanzipation, auf das Heer und auf das Bildungswesen. Prägende Modernisierer waren u. a. Karl August Fürst von Hardenberg (1750-1822), Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (1757-1831), Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755-1813), August Wilhelm Graf Neidhardt von Gneisenau (1760-1831) und Friedrich Ludwig Freiherr von Vincke (1774-1844).